Anfang der 80er Jahre lernte ich den Gitarristen "Rolf Y." aus Wesel kennen, der in jener Zeit zusammen mit dem Schlagzeuger Thomas Schöttler (aus Bocholt) die Band "Fluch und Segen" begründet hatte. Geprobt wurde auf einem Bauernhof  in der Nähe des Flughafens „Schwarze Heide" (beim "Jako" Schüring, der seinerzeit für die Abmischung des Sounds zuständig war) und man kreirte dort eine Art alternativen Instrumental-Rock. Unterstützt wurden sie dabei durch den Bassisten Harald Rothe. Schon bald (~1983, nach D`rum)  war ich dann auch dabei und wir bastelten für eine gewisse Zeit an unserem Experimental-Sound mit orientalischem Touch. Bis zu dem Tag an dem ein schwarzer Sänger dazu kam, Hayford, ein Asylbewerber aus  Ghana.       ....................................................................          Von da an spielten wir Reggae und nannten uns"Bisagoma".  (HT)

Hayford, unser Sänger aus Ghana

Hayford war unser Sänger aus Ghana, zu dem Bob Marley im Vergleich eher schüchtern wirkte. Aber Hayford sang nur, wenn er sich vom Rhytmus inspiriert fühlte, ansonsten blieb er stumm. Bei so mancher Probe und so manchem Song, da waren wir schon ein, zwei Minuten am "Musizieren", nur wer sang nicht: Hayford. Der Rhythmus, irgendwas stimme da nicht. Anfangs war man schon verzweifelt, wenn Hayford zum x-ten Male seinen Einsatz sausen ließ. Entweder hatte er was am Schlagzeug auszusetzen oder es  waren mal wieder die Gitarren. Ich weiß noch, einmal kam er während des Spielens zu mir, faßte mit seiner rechten Hand meine Schlaghand und führte sie so in ganz lockerer Art und Weise immer schön auf denn Off-Beat hin. War für mich ein Schlüsselerlebnis, irgendwie war dabei "der Groschen gefallen" und auch meine Bandkollegen gewannen durch Hayford inspiriert immer mehr ein Gefühl für diesen Rhytmus und so hat er uns Rheinländern doch noch den Reggae gelehrt.

Wie ging es weiter ?
Gegen Ende unserer Bisagoma-Zeit hatten wir uns immer mehr mit den Allüren unseres Sängers Hayford auseinanderzusetzen, was dann letztendlich auch zur Auflösung der Band führte. Somit war erst mal Schluß mit Reggae.

Unser Schlagzeuger, „Tommy Schöttler", war aber schon, wie er selbst sagt, „vom Reggae infiziert wie Sau" und schaute sich schon bald nach anderen Möglichkeiten um dem Reggae treu zu bleiben.

Er sollte in den folgenden Jahren und Jahrzehnten noch in so mancher Reggae-Band spielen, war viel „auf Tour" und es wurde in den Neunzigern auch mal eine professionell produzierte CD aufgenommen.

Die Herner Reggae Band "Spontan" um den leider viel zu früh verstobenen Herner Musiker Ralf Manhoff  (Sänger, Texter, Gitarrist, Drummer, Bandleader uvm.) begann in den frühen Achtzigern mit einer Mischung aus Neuer Deutscher Welle Sounds und Reggae / Ska Rhythmen eigene Songs zu kreieren. Als man dann schon bald einen neuen Schlagzeuger suchte fand man in Person des Bocholter Drummers Tom Schöttler Ersatz. Hier in Voerde kannte man ihn schon als Schlagzeuger der Formationen "Jako Band", "Fluch und Segen" und "Bisagoma". Bei Bisagoma hatte er seine ersten Reggaeerfahrungen als Schlagzeuger gesammelt und war dann damals nach einem kurzen Intermezzo bei der Reggae Band "Strictly Roots" bei den Herner Jungs von Spontan gelandet. Diese Band, wie auch die spätere Nachfolgeband "Flat Fred & The Brains", sollte für lange Jahre zu seiner neuen musikalischen Heimat werden. Im Laufe der Zeit setzten sich dann immer mehr die Reggae und Ska - Rhythmen durch. Man hatte mit diesem Sound viel Spaß und war in jener Zeit „gut unterwegs" und hatte viele Auftritte im gesamten Ruhrgebiet.

In folgender Besetzung standen sie in den Achtzigern mit Spontan auf der Bühne:
Ralle / Ralf Manhoff..... (voc., rhy.git.)                                       Tom Schöttler.... (dr)
Ralf Bernschein....(lead-git)                                                      Reinhard Ries....(bass)
Rainer Manhoff...(organ,t-sax)

Wie es dazu kam, dass Tom (Schöttler) bei "Spontan" einstieg und wie es dort dann damals so war, hat er mir mal selbst berichtet. Hier also seine kleine Geschichte.

... bin dann auf 'ne Zeitungs - Annonce (Revier Markt) gestoßen: "Drummer von Reggae-Band gesucht"! Und die Neugierde "ward gewecket" ! Hab dann die Tel.Nr. gewählt, und Ralf nahm ab. Fragte mich auch recht schnell ob ich schon mal was in Sachen Reggae gemacht hätte. Worauf ich ihm dann die Einsteiger Geschichte mit Bisagoma und das Erlebnis mit Strictly Roots erzählte. Ralf sagte dass er Strictly Roots wohl kenne und er sie auch schon Live gesehen hätte...und meinte das hört sich doch scho'ma gut an.. komm'ma ruhig vorbei...und dann, ging's ab nach Herne!! Mein Gott, HERNE ... war für mich am anderen Ende der Welt... Als ich dann beim Ralf vor der Tür stand, war's als ob ich zu einem "alten Freund" komme !! ;-) (menschlich, musikalisch, künstlerisch ... bis zum Schluß!!! Big Kumpel, u know!!!) Hatten ein par Stündchen geplaudert,und für ihn war's klar... Tom, Du bist's !!!!... Und der "andere Teil" der Band war auch Positive eingestellt ... 2,3 Test-Proben später war das "Dingen im Sack", ....ich war Drummer von'ner RICHTIGEN Reggae Truppe! Zu der Zeit aber noch mit NDW/UK-Ska Einschlag und Deut. Gesang ! Und alles Songs aus eigener Feder. Wir waren die ersten die so unterwegs waren.... noch vor El Bosso & Die PingPongs (später Dr.Ring Ding & Band.!! aus Münster) Ralle (Ralf) hatte mir dann alles gezeigt was wichtig ist. Wie OneDrop, Stepper, RockSteady, Rockers Style, Ska....und im laufe der Jahre, das Ruhrgebiet :-). Er versorgte mich mit Unmengen an "Hörstoff-Kassetten" von Alpha Blondy bis Yellow Man (zu "Z" fällt mir jetzt nix ein!! ) ;-)) Ralle's Platten- und Cassettensammlung war damals schon enorm ! Zu der Zeit hieß die Band "SPONTAN" und wir waren gut unterwegs....bis Ralle während seines Examens sich übelst die rechte Hand Verbrannt hatte und wir erstmal auf unbestimmte Zeit musikalisch außer Gefecht gesetzt waren... Ralle vermittelte mich dann zu einer anderen Band die er kannte und die dringendst einen Drummer brauchten.Er sagte dass er die Band schon einige male gesehen hatte und die seien/wären richtig gut."Geh hin und lern alles was geht..wir hören voneinander."

Burnin´Chant

 Roots Rock Reggae"

 Burnin' Chant" (Neuk.Vluyn) Die Jungs machten Roots Reggae ... und das Beinhart-Serviert !!!!! Da gab es nix geschörkel...dat volle Brett Roots !!! Und ein Konzert jagte das nächste..."On The Road" war für mich nicht nur'n Begriff !!! Und,um das, was ich mit dieser Band erlebt habe zu erzählen,das würde hier echt den Rahmen SPRENGEN !

Mit dieser Combo machte ich etwa 3 Jahre Musik,bis dann die Bandinternen Querelen ausuferten und ich schlussendlich den Dienst quittierte.

Stylistisch wurden Reggae, Rock Steady, Ska - Mix wurde angepeilt. Und die "Botschaften" wurden nun in Englisch verkündet. Ralf hatte während dessen angefangen Posaunen Unterricht zu nehmen! Zu der Zeit waren schon ein par mehr Jungs am Start , ein 2ter Sax-Bläser und ein Percussionist (der auch Trommelte), den ich dann am Schlagzeug "ablöste". Und, ein Mädel an den Voc. ,für einige Monate, die dann aber wieder ausgestiegen ist, wegen Studium am anderen Ende der Republik.

Nun, die "Jungen" waren bei uns in ihrer ersten Band, und lernten gerade ihre Instrumente kennen. Die Burschen standen mehr auf die "schnellen" Up Tempo Sachen, - auf die ich ,aber nicht richtig kann! Hören ist ja ok, aber selber spielen... nich' mein Dingen. Also spielte der Percussionist die fixen Teile und ich die Reggae Sachen.

Ja,und mit der Meute haben wir dann alles gerockt was "Organisatorisch"machbar war..aber,wie man weiss: je mehr "Leude" desto komplizierter wird die Orga.. Und aus diesem Grunde haben wir "LEIDER" muss ich sagen, nicht wirklich ALLES mitnehmen können! Da die Beruflichen Einbindungen der einzelnen nicht außer acht gelassen werden konnten. In der aktivsten Zeit hatten wir aber doch schon 15-20 Konzerte p.a. machen können. Diese Bandbesetzung hielt ein par Jahre. Haben dann in ' 95 auf ' 96 es auch geschafft eine CD in'nem richtigen guten Studio Aufzunehmen... Gegen ende der ' 90er gesellte sich noch ein Rhy.Gitarrist(Andreas) zu uns,den wir aber schon lange kannten. Bis dato spielte Ralf zu vielen Songs Rhy.Guit. Kurze zeit später verließ uns der b-Sax-Player(Arzt Studium beendet...arbeit,arbeit,arbeit...).. Ihm folgte dann einer t-Sax-Spieler(Studium,Heirat+Zwillinge!!)..aber wir hatten ja noch 3 ! ;-) Dann musste der Bassmann das Handtuch werfen...und ein neuer(Jürgen) war sogleich am start...sodann ging unser LeadGuit.Mensch (RWE-Manager)auch nicht lange danach,...ein neuer kam und fügte sich schnell ein... dann ging auch Ralf's Bruder,eher unfreiwillig.Denn, der hatte einen schweren Autounfall und war daher nicht mehr für die Band verfügbar (viele,viele monate in kliniken und reha... :-((( ) Hatten aber noch unseren 2.Keyb.(Kanzlei Kollege von Ralf ) Der tat sich jedoch immer sehr schwer ins besondere bei Solis - und im Studio im besonderen(dat hat er überhaupt nich gerafft). Yo,und schlussendlich ist dann der Rest der Bläser Section ausgestiegen,und haben eine schon bestehende Ska Band komplettiert!! Die späteren, LOS PLACEBOS ....die viel unterwegs sind. Dort ist dann auch unser Perc. und 2.Sänger(Rolfi) mit eingestiegen(als ausgleich zum Reggae!! ) ;-) Blieb uns aber trotzdem noch recht lange treu, denn Flat Fred war immer noch seine erste Wahl !! Beide Bands haben einige Konzert miteinander bestritten...war immer seeeehr lustig. Rolfi und ich beim Los Placebos-Set und die Bläser dann beim FlatFred-Set..war ganz witzig.

2001 gab es einen KRASSEN einschnitt mit Ralf's Tot... Oooh Gott, der "Cheffe" der, der alles zusammen hielt, war nicht mehr !!!!!!!! Eine wahrlich harte Zeit brach an. Wir konnten nicht mehr .... Probe- Termine wurden wahrgenommen, - aber geprobt wurde nicht ..., es ging einfach nicht. Das tragende Element eines jeden Stückes war nun mal unser Ralle! Das ging über 1Jahr so ... und die Band zerfiel immer weiter.. Später wurde Ralf's Bruder wieder etwas aktiv.. spielte wieder 1.Keyb., Sax.und bei einigen Songs auch die Voc. 

Der Band Name wurde geändert.Fortan hießen wir:   "THE ROOTSTERS"

Rolfi (Perc./Sänger)versuchte sich noch eine zeitlang so gut er's konnte als Sänger, aber er ist mehr dem Sprechgesang verbunden (Toasting) und ging dann ganz zu den Los Placebos'en...auch dort als 2.SingerMann und Perc.-Mann ..das war ok. Wir hingegen bastelten an Songs erst mal OHNE (richtigen)LeadGesang weiter...es ging dann nach und nach in Richtung EthnoWorldBeat-Gemenge... Ralf's Bruder verließ dann auch wieder die Band,da viel,viel Arbeit...Heirat + Kind,und die "Nachwehen" vom Unfall taten ihr übriges dazu. Zwischenzeitlich wurde ich zur Entlastung von Rolfi ,an den Perc., von den Placebos'en "angefordert".Das ich auch gemacht habe. Sodann ich nun,auf 2 Hochzeiten Tanzte... Zu der zeit stieß der Bruder unseres LeadGuit. zu uns,um uns "beizustehen"..damit wir die von uns auf Text zugeschnittenen Songs entsprechend Proben und auf einigen Konzerten spielen konnten!! Er war aber nicht,ein so genanntes "festes Mitgl.", sondern von Anfang an nur zu dem oben genannten Zweck. Das war so abgemacht und super nett von ihm !!!!. (Auch einige FlatFred-Songs waren im Programm,die aber nie die Kraft und Dynamik hatten wie zu Ralf's Zeiten! Rolfi weg,Bläser weg und das "fluffi"Keyb.von Ralf's Bruder)