Bluesrock mit 3 Gitarren
Eine weitere Band aus Voerde, die Anfang der siebziger Jahre von sich hat hören lassen war die Band „Cargo". Man spielte einen bluesorientierten Gitarrenrock. So gab es in dieser Band auch 3 Gitarristen, neben dem leider schon viel zu früh
verstorbenem Frank Kremer teilten sich Ralf Bienek und
Axel Janitzki dabei die Soloparts. August Seif am Schlagzeug (in
der Urbesetzung) und Bert Seuken am Bass lieferten dazu das rhythmische Fundament.
Neben dem außergewöhnlichen Talent der 3 Gitarristen bestach die Band durch ihren familiären Umgang. Zentrale Anlaufstelle in dieser Zeit: Die Häuslichkeiten von Familie Seif.
Cargo Live im Partykeller des GV
Einmal, erinnere ich mich, spielten sie als Hauptact (nach der Friedrichsfelder Combo „Pakgao Rog")
im Fetenkeller des Gymnasiums Voerde. Das war wohl 1974. Geprobt wurde immer in "de alde School" in Löhnen. Heute als
Dorfgemeinschafts-haus und Gaststätte genutzt, stand die alte Schule von Löhnen damals (nachdem die Zwergschulen in den Sechzigern hier überall geschlossen worden waren) wohl leer. Als ich
dann später öfters das Jugendheim in GW-hamm besuchte sah ich dort immer 2 kommodenartige riesige Boxen mit dem
Cargo-Schriftzug. Vermutlich hatte sich die Band da schon wieder aufgelöst, denn die Boxen wurden nicht mehr benutzt, auch 4 große WEM-Boxen standen dort später einfach nur rum. Immerhin
Equipment das auch von bekannten professionellen Bands benutzt wurde.
CARGO Live im Burgtheater 1976
Insbesonders sei hier auch noch mal an das Konzert von Frank, Ralf, Axel, Bert und August im Sommer 1976 im Burgtheater in Dinslaken erinnert, sicherlich ein
Highlight in der Bandhistorie von "Cargo". Aber auch hier war schon bald familiären und beruflichen Belangen Tribut zu zollen, so
das Frank Kremer nach Augusts Ausscheiden zwar noch für eine Weile den Posten am Schlagzeug übernahm, Ende der siebziger Jahre waren die Tage von Cargo aber gezählt.
"De alde School"
Hier links ein Foto von "De alde School", die ja wie erwähnt das Probedomizil der Band Cargo in den siebziger Jahren war. Ganz zu Beginn gab es
auch mal eine Fusion Voerde / Friedrichsfeld, als sich Frank Kremer und Jürgen Wieser (Flying Rocks) als
Sitznachbarn in der Realschule Voerde kennenlernten. Von da an kam die Schule auf jeden Fall zu kurz, dafür wurden ihre Fertigkeiten an der Gitarre in jener Zeit dann aber immer besser. Zusammen
mit Gerd Schlächter an den Drums probte man im Pavillion der ev.
Kirche und gab dort mit von Karl Klaus (Flying Rocks) geliehener Blackfield Gesangsanlage auch mal ein
Konzert. Weitere Sessions gab es in jener Zeit auch auf der Holthausener Straße mit Klaus Wellmer (git) bei ihm zu Hause in einem alten Schuppen. Auch dabei Jürgen
Schmitz (b) und Werner Gossen (git), muß alles so Ende der 60er gewesen sein. Jürgen Wiesers Weg verlief dann aber im Weiteren über Phönix und Rebirth, der Kontakt zu Frank Kremer blieb aber stets bestehen.
Boozing with Rory
Und in Erinnerung an einen gemeinsamen Konzertbesuch der beiden (Jürgen und Frank).
Jürgen Wieser: „ Franks und meine Initialzündung war wohl Gallaghers Konzert in der
Niederrheinhalle in Wesel. Da gab es noch keine PA's und wir hockten förmlich auf der Bühne, was damals völlig O.K. war , ebenso wie das anschliessende Boozing hinter der Bühne mit Rory. Was wollte man mehr, den Kumpel dabei, Gaby ( meine damalige Freundin ) im Arm und mit Rory,
zwar nur 20 Min, fachsimpeln und Whiskey trinken. Wir konnten vor lauter Stolz kaum noch geradeaus laufen."
"Gangsters Of Groove"
Nachdem sich die Band Cargo aufgelöst hatte, entstand in späterer Zeit noch einmal eine Art Nachfolgeband unter dem Namen "Gangsters Of Groove", bei der auch wieder Frank Kremer (zwischenzeitlich [1989/90] auch bei der Dinslakener Band "Natürlich" aktiv) und Axel Janitzki mitwirkten. Als Frank Kremer dann
später aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit nehmen mußte hat Jürgen Wieser ihn bei den „Gangsters" vertreten. Jürgen
Wieser: „Irgendwie haben sich unsere Wege immer wieder gekreuzt. Ich bedauere sehr, dass er den R&R Heaven schon so früh betreten hat. Ebenso wie kurz zuvor Klaus Thimm, Drummer, aus Spellen."
Als zum Ende der 60er Jahre der Sixties - Beat von immer mehr rockigen Klängen abgelöst wurde entstand in Friedrichsfeld auch eine der ersten Rockbands der Region.
"The Flying Rocks"
Für hiesige Verhältnisse war dann auch schon mal Pionierarbeit angesagt und manch ein Problem war nur mir Idealismus und Improvisationstalent zu lösen. Die
erste E-Gitarre bekam man dann von den Eltern noch geschenkt, für einen halbwegs vernünftigen Verstärker fehlte dann aber schon mal das Geld und als Ersatz mußte dann erst einmal Opas altes
Röhrenradio herhalten. Und selbst wenn man zu Fuß zum Proberaum, mit all seinen Sachen unterm Arm, hätte laufen müssen, nichts hätte einen aufhalten können seine ersten Gehversuche in Sachen
Rockmusik zu unternehmen. So oder so ähnlich war es auch bei den "Flying Rocks" gewesen. Als Verstärker diente zunächst das "Magische Auge" von Loewe Opta, die Gitarre kam vom OTTO Versand aus
Hamburg. Nachdem man zunächst bei Karl zu Hause in der Garage begonnen hatte zu proben (für kurze Zeit sang damals dort auch noch Norbert Giesen), zog man dann irgenwann mit dem
gesamten Equipment (mittlerweile schon mit Höfner Telecaster, Dynacord Röhrenamp und MEAZZI Gesangsanlage ausgerüstet) in den Pfarrkeller der St. Elisabeth Kirche, denn in der „heimatlichen"
Garage der Familie Klaus war man auf besondere Resonanz aus der umliegenden Nachbarschaft gestoßen. Ob der Lautstärke und den ungewohnten Klängen wurde die Musik dort eher als Radau betitelt und
man machte sich im näheren Umfeld damit zunächst einmal keine Freunde, erweckte mit dem neuen Sound aber immerhin das Interesse der jüngeren Damenwelt.
Umzug in den Pfarrkeller
Mit dem Umzug in den Pfarrkeller hatten sich die Probleme allerdings noch nicht erledigt. Waren die Bandmitglieder doch teilweise evangelisch, und damals war das
noch so, da gehörte man dann in so eine katholische Kirche eigentlich nicht hin. Jürgen Wieser: „Auch nicht gerade förderlich war meine "falsche" Konfession. Man bedenke, ein Evangele in der
katholischen Kirche, zur damailgen Zeit grenzte das an Frevel, auch ein Jazzgottesdienst, damals der Inbegriff von Progressivität, konnte diesen Makel nicht wettmachen. Pfarrer Thomann hätte mich
auch lieber in seiner Kirche gesehen."Allen Widerständen zum Trotz traf man sich dort nun fortan zweimal die Woche zur Probe, um nun auch in Friedrichsfeld das Rockzeitalter einzuläuten.
Jugend-Disco
In jener Zeit gab es dort auch eine von der Kirche organisierte Jugenddisco, bei der die neu eingeübten Songs dann regelmäßig auch vor Publikum präsentiert
wurden. In folgender Besetzung trat man damals auf:
Line-Up:
Karl Klaus - Sologitarre
Jürgen Wieser - Rhythmusgitarre
Wolfgang Fischer - Schlagzeug Gerd ? - Bassgitarre
"The Stingrays" (Infos von Werner Gossen)
Die "STINGRAYS" waren etwa 1968 - 1970 die Lokalmatadore in Friedrichsfeld. Ihr Domizil / Proberaum war das Vereinsheim vom SV 08/29 an der Heidestraße. Sie hatten
diverse Gigs im Kreis und auch in einem Band-Wettbewerb in der Weseler Niederrheinhalle.
"The Stingrays" waren:
- Werner Skornia, Sologitarre, Gesang
- Harald Roth, Schlagzeug, Gesang
- "Ganna" Ganschienitz, Bass
- "Hamster" ? , Gitarre.
"MARAH DURIMEH". (Beitrag von Werner Gossen)
Mit meiner elektrifizierten Framus Texan war ich etwa 1967/68 auf die Stingrays gestoßen. Schlagzeuger und Basser wollten mich als neuen Rhythmus-Gitarristen.
"Skornia" eierte rum. Wollte seine Band nicht auseinanderreissen. Meinte: "Da sind doch diese Jungs in Spellen. Willst Du DIE nicht aufbauen? ...
Und so nahm alles seinen Anfang. ;-)
MarahDurimeh, ... das waren Jürgen Schmitz (b), Klaus Wellmer (g), Manfred Brücker (dr), Werner Gossen (g).
Unseren ersten Auftritt / Gig hatten wir 1968 auf der Schulentlassungsfeier der Hauptschule Spellen. Die "Hallers", eine renomierte Tanzkapelle, hatten uns ihre
Gesangsanlage zur Verfügung gestellt. Ich weiss nicht mehr, wer uns protegiert hatte, doch plötzlich hatten wir einen Proberaum! Das evangelische Gemeindehaus in Spellen. Einmal (bis 2mal)
wöchentlich konnten wir diesen großzügigen Raum nutzen.
Einfach KLASSE!
Im Gegenzug gestalteten wir hin und wieder musikalisch einen Gottesdienst mit, in Spellen, in Dinslaken, in Oberhausen ... . Im Gegensatz zu anderen Bands, die in
irgendwelchen "Kellern" hausten, hatten wir ein herrliches Domizil mitten im Dorf ! Und im Sommer ('69) rissen wir die Fenster auf, damit wir auch überall gehört wurden! ;-))) So manche
Leute kamen vorbei. Jürgen Wieser. Ralf und Dieter Bienek. ...
"Natürlich"
Die Voerder Band "Natürlich" . Die Urbesetzung dieser Gruppe hatte sich im November 1985 formiert. Zu Holger Kujath (git, voc) und Volker Borchers (dr) gesellte sich im Proberaum im Keller der Spellener Grundschule Stefan Wiewiora (b). Die ersten Feten-Auftritte wurden als Trio bestritten. Beim ersten öffentlichen Auftritt am 1. Mai 1987 im Dinslakener Jägerhof wurde "Natürlich" bereits durch Hans-Peter „Pepe“ Dopp (ky, voc) unterstützt. Schließlich ist dann im Frühjahr 1989 Frank Kremer (git) zu Natürlich gestoßen. Ab Ende 1990 gingen die 5 dann wieder ihre eigenen Wege.