Hier an dieser Stelle noch ein Zitat von Robert Hunter von den Grateful Dead:
"I wrote a song. It means something to me. I hope it means something to you. It's yours now. I'm grateful for the inspiration. May you be inspired as well"]
„Have You Ever Seen the Rain“ von Creedence Clearwater Revival (CCR) ist ein Welthit aus den frühen 1970er Jahren.
Have You Ever Seen the Rain - Creedence Clearwater Revival
Musik und Text: John Fogerty
Ein Song mit einem bittersüßen Klang, der sowohl Hoffnung als auch Traurigkeit in sich trägt. Verbunden ist er mit den
innerbandlichen Spannungen in jener Zeit und dem Ende von CCR. Die Song erinnert zunächst an ruhige Zeiten,
an Zeiten noch vor einer bevorstehenden Krise ["it‘s calm before the storm" - die frühen Jahre von CCR, in denen äußerlich alles gut erschien, während innerlich bereits Spannungen wuchsen, die
letztlich mit der Auflösung der Band einher gingen]
„Hinterher sagt man, es regnete an einem sonnigen Tag"- Diese Metapher prägt den gesamten Song und schließt die Vorstellung
ein, dass „good times" oft vor dem Unheil stehen und es manchmal erst im Nachhinein erkannt wird, dass es Probleme gab, obwohl eigentlich - im übertragendem Sinne, die „Sonne" schien. Dies könnte
an die Zeit der Band erinnern, als sie an der Spitze der Musikwelt stand, während intern schon Unstimmigkeiten herrschten.
"Hast du jemals den Regen an einen sonnigen Tag fallen gesehen?"
„Gestern und schon die Tage zuvor, war die Sonne kalt und es regnete schon stark" - Hier wird deutlich, dass das Bandgefüge
bereits angeschlagen war – die „Sonne kalt" steht für eine abkühlende Beziehung, die von äußeren Schwierigkeiten („dem Regen") schon überschattet wurde.
Schließlich war man in einem Kreislauf gefangen, ohne jemals zu einem endgültigen Schluss oder einer Lösung zu kommen. Hier
spiegelt sich das Gefühl des Stillstands wider, wohl in Bezug auf die kreativen Differenzen innerhalb der Band.
Die wiederholte Frage, ob der Hörer jemals den Regen an einem sonnigen Tag gesehen hat, inspiriert zur Reflexion, zur
Reflexion über die damaligen Geschehnisse in der Band, aber auch zur Reflexion des Hörers über seine eigene Erlebnisse und Erfahrungen, wo an sonnigen Tagen (mehr oder weniger) plötzlich „dunkle
Wolken“ am Himmel aufzogen.
John Fogerty, Sänger, Gitarrist und Songwriter der Band, verlor um 1969/70 die Rechte an seinen eigenen Songs an Saul Zaentz, dem damaligen Besitzer des Labels Fantasy Records.
It‘s Just A Thought - CCR
Musik und Text: John Fogerty
Die Gruppe befand sich auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs, war jedoch in finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten noch gänzlich unerfahren und hatte sich auf einen nachteiligen Vertrag eingelassen.
Fogertys Empfindungen spiegeln in diesem Song seine eigene Erfahrung wider, in der sein kreatives Erbe in die Hände eines anderen fiel. Die Zeilen, die sich mit Identität und Eigenverantwortung beschäftigen („That the song up there is you / They can't take it from you / If you don't give it away“), können als Kommentar zu Fogertys eigener Situation interpretiert werden. Für ihn war klar: Ungeachtet der Kontrolle, die Zaentz über die Veröffentlichungen hatte, bleibt das wahre „Ich“ eines Künstlers und dessen kreative Essenz unantastbar. Dennoch trugen die rechtlichen Auseinandersetzungen und der Verlust der Rechte dazu bei, die Spannungen innerhalb der Band zu verstärken, was letztendlich (u.a.) zu deren Ende führte.
In seinen Gedanken – „It’s Just a Thought“ – wurde Fogerty, über die Zeit (was geht hier vor?) so manches klar. Warum weiterhin Geduld haben? Er sah, dass er betrogen worden war, und er fragte sich, ob die anderen Bandmitglieder sich des ungünstigen Vertragsinhalts bewusst gewesen waren. Er sagte zu sich selbst, dass man einen Song, der im eigenen Kopf entstanden ist, nicht einfach weggeben kann. „Gib ihn nicht her“ – aber er wurde dennoch hinweggegeben.
Nun ist es zu spät; ein einmal getroffener Fehler verfolgt einen ein Leben lang. „A bad idea will take just about a lifetime to explain.“ Falsche Entscheidungen oder Gedanken können erheblichen Einfluss auf das Leben haben und sind oft schwer zu bewältigen. Gleichzeitig wird angedeutet, dass gute Ideen „much longer“ benötigen, um ihre Wirkung zu entfalten und verstanden zu werden. Nur ein Gedanke – aber es war bereits zu spät.
"Lookin' out my back door" - hier in einer schönen Version von John Fogerty zusammen mit Jimmy Fallon and The Roots. Recorded 2023!
Text und Musik: John Fogerty
John Fogerty schildert mit diesem Song eine Szene nach einem Auftritt in Illinois, als er wieder zurück nach Hause kommt. Dass ihm da Kindheitserinnerungen in den Sinn kamen, mag daran gelegen haben, dass er just in dieser Zeit zum ersten Mal Vater geworden war.
Grad zurück aus Illinois [Tourleben], schließ die Tür, "oh boy", erst mal Ruhe, erstmal auf die Couch und die Gedanken schweifen lassen (gen eigene Kindheit) und ja, da kommt es ihm wieder wieder in den Sinn.
[Eine Zirkusparade durch den Ort, die er als Kind am Straßenrand verfolgte]. Ein Riese, der ein Rad schlägt — eine Statue mit Stöckelschuhen, sieh dir alle diese glücklichen Geschöpfe an, wie sie auf dem Rasen tanzen, aus einem Dinosaur Victrola [Grammophon] klingt die Musik von Buck Owens [Countrymusik], ja, da kommt es ihm wieder in den Sinn.
Sieh, ein Elefant spielt Schellenkranz - in einer Band - spring auf den Zug der Phantasie und ein Zauberer sorgt für wundersame Erscheinungen. Ja, ja, ja, da kommt es ihm wieder in den Sinn, (zur Hintertür hinausschauen) heißt es in dem Song, der so schön eine heile Kinderwelt umschreibt. Und so geht es weiter: "Bekümmer mich erst wieder morgen, heut mach ich mir keine Sorgen" und schick die Probleme nach Ilinois, mach die Haustür zu und sieh dir alle diese glücklichen Geschöpfe an, wie sie auf dem Rasen tanzen. Alles zu sehen, wenn ich zur meiner Hintertür hinausschaue ("Hinterstübchen") - " ... doo, doo, doo, lookin`out my back door!"
"Proud Mary" ist einer der berühmtesten Songs der Band Creedence Clearwater Revival (CCR). Er wurde 1969 auf dem Album "Bayou Country" veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten wurde Proud Mary auch zu einem beliebten Tanzsong bei vielen Hochzeiten, oft als feierlicher und ausgelassener Höhepunkt auf der Tanzfläche.
Text und Musik: John Fogerty
Proud Mary
Der Text beginnt damit, dass der hier Erzählende gerade einen guten Job in der Stadt (wo jeder Cent schwer erarbeitet werden muss) aufgegeben hat, um einen neuen Lebensweg einzuschlagen. Er reflektiert über die harte Arbeit, die er geleistet hat, die er dort (in Memphis) ohne zu murren verrichtet hat, ohne darüber nachzudenken, was sonst hätte sein können. Bis zu dem Zeitpunkt, als er mal eine Fahrt auf einem Flussdampfer (Proud Mary) machte (in New Orleans) und dabei auch das Leben am Fluss kennenlernte. (Die erwähnten Orte sind dabei auch überaus bekannt für ihre reichhaltige Musik- und Kulturgeschichte).
Besonders bedeutend ist das Bild des Lebens am Fluss, wo der Erzähler betont, dass man sich dort nicht so die Sorgen um Geld machen muss, da die Menschen dort großzügig sind und gerne geben. Dies vermittelt ein Gefühl von Gemeinschaft und Gastfreundschaft, das im Kontrast zu dem hektischen und oft materialistischen Leben in der Stadt steht. Dabei symbolisiert die Metapher des "großen Rades", das sich weiterdreht, den unaufhörlichen Fluss des Lebens, der trotz persönlicher Herausforderungen und Veränderungen stets weitergeht. Die wiederholte Phrase "rollin', rollin', rollin'" am Ende des Textes vermittelt ein Gefühl von Freiheit, Bewegung und Lebensfreude. Sie symbolisiert das ständige Voranschreiten im Leben und die Sehnsucht nach einer einfacheren, erfüllteren Existenz, die weniger von materiellen Besitztümern geprägt ist, sondern von den Erfahrungen und der Gemeinschaft, die einem das Leben am Fluss bietet.
„Big wheels keep on turning, Proud Mary keep on burning“
Das „Große Rad“ (des Lebens) dreht sich immer weiter.
Die „Stolze Marie“, bahnt sich ihren Weg durchs Leben.
Mit seiner Musik drückt der Song Freude und Optimismus aus, auch in schwierigen Zeiten, und ermutigt dazu, das Leben vorwärts zu leben und das Gute im Leben zu sehen.